Früherkennung von Krankheiten

Vögel verbergen Krankheitssymptome grundsätzlich so lange sie dazu in der Lage sind. Dies kann leicht durch ihre Lebensweise erklärt werden. In einem Vogelschwarm stellen kranke Tiere ein Risiko für die gesamte Gemeinschaft dar, da diese Beutegreifer anlocken und somit alle Tiere des Schwarms in Gefahr bringen. Aufgrund dessen wird ein offensichtlich krankes Tier häufig aus dem Schwarm ausgeschlossen, weshalb Vögel auch in Menschenobhut immer den Eindruck eines gesunden Tieres erwecken wollen. Bemerkt der Besitzer also vermeintlich „erste Anzeichen“ einer Krankheit, geht es dem Vogel oft schon sehr viel länger schlecht, weshalb ein zeitiger Tierarztbesuch ratsam ist.

Zusätzlich zu den offensichtlichen Symptomen wie Durchfall, Erbrechen, Atemnot oder zentralnervösen Symptomen (z. B. Krampfanfälle), können häufig auch schon minimale Veränderungen ein Hinweis auf eine Erkrankung sein. Beispielsweise kann eine Absonderung vom Partner, vermehrtes Schlafen, eine verminderte Gefiederpflege, sowie Veränderungen in der Futteraufnahme oder der Kotkonsistenz erste Anzeichen einer Krankheit sein.



Auch die Körperhaltung lässt Rückschlüsse auf das Allgemeinbefinden des Vogels zu. Ein aufgeplustertes Gefieder zeigt häufig allgemein Unwohlsein an, während ein aufgekrümmter Rücken mit abgeknicktem Schwanz auf Bauchschmerzen hindeutet (s. Bild 1). Ein gestreckter Hals mit im Käfiggitter eingehängtem Schnabel und/oder atemsynchronen Schwanzwippen kann auf Atemprobleme hinweisen.

Ein Gewichtsverlust kann ebenfalls eine Krankheit anzeigen. Allerdings wird der tatsächliche Körperumfang durch das Brust- und Bauchgefieder verschleiert, sodass eine tatsächliche Aussage nur über das Wiegen des Tieres möglich ist. Hierzu eignet sich eine digitale Küchenwaage, auf die ein zahmer Vogel mit Hilfe eines Trainingssitzes frei gesetzt werden kann (s. Bild unten). Bei nicht zahmen Vögeln empfiehlt sich ein kleiner Transportkäfig, in dem die Tiere zum Wiegen vorübergehend untergebracht werden. Das Körpergewicht sollte dokumentiert werden, um jederzeit auf das Protokoll zugreifen und auch leichte Schwankungen möglichst zeitig erkennen zu können.

Des Weiteren sollte eine tägliche Beobachtung und Dokumentation des Verhaltens, der Futter- und Wasseraufnahme, sowie des Kotabsatzes erfolgen.



FAZIT: Wir empfehlen jedem Vogelbesitzer auch die kleinste Auffälligkeit ernst zu nehmen! Im Zweifelsfall ist es besser zu früh als zu spät einen vogelkundigen Tierarzt aufzusuchen um eine rechtzeitige Behandlung in die Wege zu leiten und keine wertvolle Zeit zu verschenken!


Bei weiteren Fragen zur Gesunderhaltung, Krankheitsvorsorge, Neukauf, Ankaufsuntersuchung oder weiteren Zusatz und Laboruntersuchungen stehen wir Ihnen gern zur Verfügung:

Praxis für Vögel & Reptilien
Berliner Str. 69
14169 Berlin
Tel. 030 – 84 72 57 38
Mail. info@vogel-tierarzt.de
www.vogel-tierarzt.de

  So finden Sie uns

Cookie abglehnt - Einstellungen bearbeiten